Bereits in seinem Debütroman „Wäldchestag“ hat der Wetterauer Andreas Maier seiner Heimat eine ironisch gebrochene Huldigung erwiesen. Mit diesem „Geniestreich“ (Die Zeit) begann eine Schriftstellerlaufbahn, die entgegen allen Klischees weniger mit dem Sitzen in der heimischen Kate als vielmehr mit Reisen durch die weite Welt verbunden ist. Der tiefere Sinn eines jeden Ausflugs in die Ferne aber ist das gute Gefühl, dass es zu Hause am schönsten ist. So scheint es auch Andreas Maier zu gehen, nur dass seine einst malerische Wetterau heutzutage geschunden ist von Fernstraßen und Baumärkten. Trost bieten da nur ein oder zwei Schoppen Apfelwein im „Gemalten Haus“ in Sachsenhausen.
Vor kurzem erst ist der Band „Onkel J. Heimatkunde“ erschienen, der Kolumnen von Andreas Maier über heimische Bräuche und fremde Sitten versammelt. Mit ihm läutet er einen mehrbändigen Zyklus ein, der den Titel „Ortsumgehung“ tragen soll. „Seit einem halben Jahr laufe ich herum und kündige überall an, dass das nächste Buch (eben „Onkel J.“) mein letztes sein werde“, so Maier. Auch wenn es, so hoffen wir doch sehr, nicht stimmt: Eine Lesung von und mit Andreas Maier aus seinem „letzten Buch“ sollte man als Frankfurter nicht verpassen.
Ort OpernTurm, 29. OG, Morgan Lewis & Bockius LLP,
Bockenheimer Landstr. 2–4
Eintritt 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
Anfahrt U6/7 (Alte Oper), alle S-Bahnen außer S7 (Taunusanlage)